Nacktschnecke

Lochfraß und Schleimspuren an Blättern sind ein sicheres Zeichen für Schnecken im Garten. Bei feuchter Witterung sind die Schnecken auch direkt sichtbar.

©GARTENleben
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Schadbild:
An Blättern und Blüten sind Rand- oder Lochfraßspuren und glänzende Schleimspuren sichtbar. Bei starkem Befall droht oft ein Totalausfall einzelner Pflanzen. Schnecken sind meist nur nachts aktiv. Ausgenommen an Tagen mit trüber, feuchter Witterung.

Lebensweise:
Nacktschnecken sind wechselseitig befruchtende Zwitter. Je nach Witterung legt jede Schnecke  im Herbst ca. 800 runde, weiße Eier in Häufchen im Boden ab. Die Schnecken und ihre Eier überwintern im Boden.

Vorbeugende Maßnahmen:
Die wichtigste und nachhaltigste Maßnahme zur Bekämpfung der Schneckenplage ist die Förderung ihrer natürlichen Fressfeinde: Maulwurf, Spitzmaus, Igel, Blindschleiche, Eidechse, Laufkäfer, Erdkröte, Vögel.
Für feine Krümelstruktur des Bodens sorgen, im Herbst nicht umstechen, zwischen den groben Erdschollen finden die Schnecken gut Unterschlupf und legen auch ihre Eier ab.
Frühe Bodenlockerung im Frühjahr zerstört die Ruheplätze und lässt bei anschließenden Minusgraden das Ei gefrieren.
Schnecken brauchen viel Feuchtigkeit. Deshalb für "Trockenheit" sorgen:  Morgens bewässern und die Pflanzen möglichst nur im Wurzelbereich gießen.
Gefährdete Pflanzen können mit einem Schutzstreifen aus saugfähigen oder getrockneten Materialien umgeben werden: Holzasche, Sägemehl, Steinmehl, Kalk, scharfer Sand, Eierschalen, Fichtennadeln oder ähnliches. Diese Barrieren müssen allerdings nach jedem starken Regen erneuert werden.
Nur angetrocknetes Mulchmaterial verwenden und dünn auftragen.

Direkte Maßnahmen:

Händisches Absammeln: Am wirksamsten ist das regelmäßige Absammeln der Schnecken am Morgen bzw. Abend oder nach Regen. Bewährt hat sich das Einrichten von Sammelplätzen aus alten Brettern oder ähnlichem, da sich die Schnecken hier gerne verkriechen. Das Überbrühen mit kochendem Wasser tötet die Schnecken in wenigen Sekunden. Im Gegensatz dazu führt das  Bestreuen mit Salz zum qualvollen Tod.

Schneckenzäune sind sehr effizient. Sie sollten 10 cm tief im Boden versenkt sein, mindesten 20 cm über den Boden hinaus ragen und oben eine nach außen spitz abgewinkelte Kante von 5 – 10 cm besitzen.

Bierfalle: Einen halb gefüllten, großen Jogurtbecher in die Erde eingraben, etwa 2 -3 cm herausragen lassen zum Schutz der nützlichen Laufkäfer. Diese Lockfallen wirken  vor allem für die kleinen im Boden lebenden Schnecken und am besten innerhalb eines Schneckenzaunes, da ansonsten auch die Schnecken aus Nachbars Garten angelockt werden.
Jungpflanzen nachts schützen. Dazu ein Glas darüber stülpen.
Lockpflanzungen – am besten abseits der Beete - aus schnell wachsenden Gewächsen wie Kresse, Senf oder Spinat locken die Schnecken weg von den Kulturpflanzen und erleichtern zudem das Absammeln.

Barrierepflanzen wie Salbei, Knoblauch, Majoran oder Thymian um das Beet gepflanzt wirken als Bollwerk und schrecken vor dem Weiterkriechen ab.

Verdünnte Tomatenblattjauche um die Kulturpflanzen gegossen hält ebenfalls die Schnecken fern, muss aber nach jedem Regen erneuert werden.

Indische Laufenten sind hervorragende Schneckenjäger und können auch in einem kleinen Garten gehalten werden. Manche Züchter bieten auch einen Laufentenverleih an.

Nur Schneckenkorn mit dem im Biolandbau zugelassenem Wirkstoff Eisen III Phosphat ist unschädlich für Nützlinge, Haustiere und Kinder. Es ähnelt chemisch einem Bodendünger.

 

Über den aktuellen Stand der Zulassung von Pflanzenschutzmitteln informiert das oberösterreichische Gartentelefon +43 (0)732/ 7720 1 7720 , der Handel oder das österreichische Pflanzenschutzmittelregister