Ökologische Pflege ist erwiesenermaßen möglich!
Alle Rasenflächen, ob im Hausgarten, auf Freizeit- und Liegeflächen oder am Sportplatz, können ökologisch gepflegt
werden!
Lasst ÖKORasen wachsen-unseren Kindern, Nützlingen und allen Lebewesen zu Liebe!
GARTENleben, seit Jahren bezüglich ökologischer Rasenpflege engagiert, hat bereits im Jahr 2015 ein Pilot-Projekt mit dem Land NÖ mit "Natur im Garten" durchgeführt.
Begleitet wurde dieses Projekt von der NÖ Sportabteilung, BOKU Wien, Donauuniversität Krems und dem ÖISS. Weitere Projekte folgten.
Der Erfolg dieser Projekte spricht eindeutig für die ökologische Pflege.
Die Rasenpflege: Alles der Reihe nach!
Humusreiche, lebendige Böden bringen langfristig schöne und widerstandsfähige Rasenflächen!
Die ökologische Pflegeanleitung
Algen
Algen sorgen für gesundes Wachstum und Blattgrün und sollten idealerweise gemeinsam mit Kompost-Tee ausgespritzt werden.
Organische Naturdünger beleben den Boden und füttern die Bodenlebewesen, im Gegensatz zu chemisch-synthetischen Düngern. Die chemisch-synthetischen Düngern sind leicht löslich und gelangen daher häufig ins Grundwasser, wo sie das natürliche Gleichgewicht stören. Zudem ist die Produktion energieaufwendiger. Bei chemisch-synthetischen Langzeitdüngern ist häufig eine Ummantelung vorhanden, die als Mikroplastik in die Umwelt gelangt.
GARTENleben recherchiert jeden Spätwinter bei den verschiedensten zertifierten, organischen Düngemittelherstellern den Bestbieter ud bestellt für alle Sportplätze gemeinsam. Damit kann durch die größere Menge ein weit besserer Preis verhandelt werden und Transportkosten gespart werden.
Bei Mitbestell-Interesse bitte melden! GARTENleben, Koppensteiner 0650/66 921 21
Ebenfalls eine wichtige Maßnahme:
Speziell für die Anwendung im Frühling und Sommer
Für alle Rasenflächen: Sportrasen, Schwimmbäder, Hausgärten, Parks, Spielplätze und vieles mehr...
Ausgangsmaterial:
Mais, Regenwurmhumus, Kräuter aus landwirtschaftlicher Erzeugung, Algengranulat
Anwendungszeitpunkt:
Die Frühlingsanwendung erfolgt noch bevor Rasenunkräuter, wie Hirse, Weißklee oder Löwenzahn keimt - das ist rund um den Zeitpunkt der Forsythienblüte (März-April).
Eine zweite Anwendung kann im Spätsommer (Mitte-Ende August) erfolgen.
Inhalt:
nur im BigBag (1.000kg) erhältlich, ausreichend für 10.000m² - kann ebenfalls für mehrere Sportplätze gemeinsam bestellt
werden.
Erfolgreiches Pilotprojekt „ökologisch gepflegte Sportplätze“
Im April 2015 startete in Paudorf (Bezirk Krems) und Krumnußbaum (Bezirk Melk) das Pilotprojekt „ökologisch gepflegte Sportplätze“. Bereits zwei Jahre später zeigt sich das positive Ergebnis. „Niederösterreich nimmt mit diesem Forschungsprojekt eine Vorreiterrolle in Europa ein. Das Ergebnis von ,Natur im Garten‘ beweist: die ökologische Pflege funktioniert – nicht nur in Gärten oder in Grünräumen, sondern auch auf hochstrapazierten Spiel- und Sportplätzen“, so Landesrat Karl Wilfing. Die Sportplätze zeichnen sich durch eine dichtere Grasnarbe, angenehmere, weichere Bespielbarkeit und eine bessere Resistenz gegenüber Hitzeperioden aus.
2015 startete „Natur im Garten“ das europaweit einzigartige Pilotprojekt „ökologisch gepflegte Sportplätze“. Zunächst beschränkte sich das Projekt auf die Sportplätze der Gemeinden Paudorf und Krummnußbaum, ein Jahr später wurde das Projekt auf das Sportzentrum Niederösterreich in St. Pölten sowie die Sportstätten in Zwettl und Kirchberg/Walde ausgeweitet. Nach knapp zwei Jahren zieht „Natur im Garten“ eine positive Bilanz. „Die Resonanz ist positiv, von den politischen Verantwortlichen über den Sportwart bis hin zu den wichtigsten Akteuren – den Athletinnen und Athleten“, überzeugte sich Landesrat Karl Wilfing auf dem Sportplatz der Gemeinde Krummnußbaum.
Die Umstellung auf die ökologische Pflege schätzen die Expertinnen und Experten von „Natur im Garten“ auf drei Jahre. Eine der wichtigsten Erkenntnisse: Vorbeugung ist besser als Heilung. „Ein gesunder Boden ist die Voraussetzung für einen gesunden und widerstandsfähigen Rasen. Durch chemisch-synthetische Düngung und Unkrautvernichter werden die Pflanzen und auch der Boden dauerhaft geschwächt. Hingegen erweisen sich die Verwendung von organischen Düngern, die Zugabe von Sand-Kompost-Gemisch, Komposttee und Algen als wirkungsvolle Stärkung“, so Elisabeth Koppensteiner, Leiterin des „Natur im Garten“ Telefons und Geschäftsführerin von „Gartenleben“. Auch die Bespielung der Flächen hat maßgeblichen Einfluss auf die Rasenqualität, ebenso wie das richtige Mähen und die richtig dosierte Bewässerung. Anstelle des täglichen Bewässerns in den Abendstunden raten die Expertinnen und Experten alle drei Tage morgens ab 5 Uhr den Rasen kräftig zu beregnen. Das beugt zudem Pilzkrankheiten vor. Beim Mähen hat sich die „Drittelregel“ bewährt: Nicht mehr als ein Drittel der Gesamthöhe des Rasens abmähen. Dadurch wird eine hohe Narbendichte und optimales Wurzelwachstum der Gräser erreicht.
Die Aktion „Natur im Garten“ setzt sich seit über 18 Jahren für die Ökologisierung der Gärten und Grünräume in Niederösterreich ein. 15.000 Gartenbesitzerinnen und Gartenbesitzer pflegen ihre Gärten streng nach den „Natur im Garten“ Kriterien ohne Pestizide, chemisch-synthetische Düngemittel und Torf. Zugleich wird großer Wert auf biologische Vielfalt und Gestaltung mit heimischen und ökologisch wertvollen Pflanzen gelegt. Bereits 233 Gemeinden verzichten bei der Grünraumbewirtschaftung auf Pestizide. Das „Natur im Garten“ Telefon beantwortete bislang über 540.000 Anfragen zu allen Themen rund ums ökologische Garteln.
Weitere Informationen:
„Natur im Garten“ Telefon: +43 (0)2742/74 333
gartentelefon@naturimgarten.at
www.naturimgarten.at
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Gartenleben Ergebnis-Bericht ©
“Ökologische Sportplatzpflege
2016-2018“
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Ergebnisvergleich „ökologische Sportplatzpflege“ 2016-2018
Einleitung/Abstract:
Die Aufgabenstellung der Beobachtungsstudie ist die Pflege intensiv genutzter
Sportrasenflächen ohne chemisch-synthetische Dünger und Spritzmittel. Nach dreijähriger
Studie kann festgestellt warden, dass sich die Plätze sehr positiv und robust entwickelt haben.
Die Untersuchungen wurden nach wissenschaftlichen Vorgaben durchgeführt (BOKU, Bericht
2015) und von der Donau-Universität Krems wissenschaftlich begleitet. Hierfür wurden die
untersuchten Plätze jeweils in vier Quartale unterteilt, in diesen Proben entnommen und
Versuche durchgeführt. Die Auswahl der Flächen ist randomisiert, wodurch gesicherte
Aussagen nach einem Beobachtungszeitraum von mindestens zehn Jahren getroffen werden
können.
Die ökologische Pflege erfolgte jährlich durch: 3-malige, angepasste organische Düngung, 5-
malige Komposttee- und Algen-Ausbringung, 1-maligem Topdressing, nachsäen, angepasstes
Mäh- und Gießmanagement;
Nach dem Beobachtungszeitraum von drei Jahren kann bestätigt werden, dass der Erfolg der
ökologischen Sportplatzpflege mit der Anwendung dieser Maßnahmenkombination
zusammenhängt und nicht durch die alleinige Anwendung von organischen Düngern erzielt
werden kann.
Spieler und die verantwortlichen Platzwarte berichten von stark verbesserten
Platzverhältnissen in Bezug auf Griffigkeit, Versickerungsfähigkeit und Krankheitsresistenz.
Ein besonderes Indiz für den positiven Effekt der ökologischen Sportplatzpflege, das bei der
herkömmlichen Sportplatzpflege bisher nicht berücksichtigt wurde, hat sich bei der Spieler-
Befragung ergeben: Die angenehm, weiche Tragschicht bei gleichzeitig guter Scherfestigkeit
und optimaler Platzfeuchte.
Foto: Kirchberg Frühling 2016 und Herbst 2018 – Gesamterscheinungsbild und Bespielbarkeit haben sich deutlich
verbessert
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ERGEBNISSE DER VEGETATIONSANALYSEN:
Foto: Kirchberg Frühling 2016 und Herbst 2018 - Höhere Gesamtdeckung, deutlich weniger Beikräuter,
höherer Deckungsgrad der Rasengräser
Die Qualität eines Sportrasens definiert sich hauptsächlich über die Dichte der Grasnarbe.
Deshalb stellt der Rasendeckungsgrad den wichtigsten Parameter, die Vegetationsanalyse
für das Monitoring die wichtigste Erhebungsmethode dar. Bei Vegetationsanalysen wird die
Vielfalt an Pflanzenarten auf einem abgegrenzten Untersuchungsfeld und deren so genannte
„Artmächtigkeit“ untersucht. Die Artmächtigkeit beschreibt die Anzahl der Individuen einer
Art bzw. die von ihr bedeckte Fläche (= „Deckung“).
Platz
Vegetationsaufnahmen [%]
"Deckung Gesamt"
April 2016 Okt. 2016 Mai 2017 Sept. 2017 April 2018 Sept. 2018
4
Umstellung von konventioneller auf ökologische Pflege
Die Ergebnisse der Vegetationsanalysen sind besonders hervorzuheben, da diese bereits
innerhalb dieses kurzen Erhebungszeitraumes eindeutige Tendenzen aufzeigen.
Die Gesamtdeckung der Vegetationsoberfläche der Untersuchungsflächen auf beiden
ökologisch gepflegten Sportplätzen nahm seit Frühjahr 2016 deutlich zu. Gleichzeitig nahm
diese auf dem konventionell gepflegten B-Platz in Krummnußbaum bis Ende 2017 nicht zu.
Auf Wunsch des ansässigen Vereins wurde auch dieser im Laufe des Jahres 2018 auf
ökologische Pflege umgestellt.
Platz
Vegetationsaufnahmen [%]
"Deckung Beikräuter"
April 2016 Okt. 2016 Mai 2017 Sept. 2017 April 2018 Sept. 2018
Kirchberg
15 13 15 7 2 2
<1 2-3 2 1 1 3
15 4 <1 <1 <1 2
<1 <1 <1 <1 <1 1
Krummnußbaum
Platz A
5 <1 13 3 5 3
15 10-9 10 6 4 4
5 7-6 6 3 7 4
15 5 4 2 3 3
Krummnußbaum
konventionell
Platz B
35 60 10 25 30 12
30 40 15 25 9 13
x x x x 7 11
x x x x 5 40
Umstellung von konventioneller auf ökologische Pflege
Wie erwünscht, nahmen die Deckungswerte der Beikräuter kontinuierlich und signifikant
ab. Dieser sehr wichtige Effekt stellt sich unter anderem nach der Optimierung der
Verhältnisse für die anspruchsvollen Rasengräser ein, wodurch diese sich weitaus
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konkurrenzstärker entwickeln können und die anspruchsloseren Beikräuter viel weniger
Raum zur Entwicklung bekommen.
Hier zeigt die Umstellung am B-Platz in Krummnussbaum bereits nach kurzer Zeit sehr
positive Effekte und das trotz der widrigen Witterungsverhältnisse während der
Sommermonate 2018.
Platz
Vegetationsaufnahmen [%]
"Deckung Gräser"
April 2016 Okt. 2016 Mai 2017 Sept. 2017 April 2018 Sept. 2018
Kirchberg
65 85 80 91 95 94
65 96-95 94 97 97 95
55 90 74 98 85 93
50 96 84 98 95 96
Krummnußbaum
Platz A
80 94 70 91 93 95
80 86-85 80 90 95 93
85 90-88 89 95 89 93
70 91 87 96 95 93
Krummnußbaum
konventionell
Platz B
45 30 75 65 55 83
65 50 70 60 76 82
x x x x 63 85
x x x x 80 35
Umstellung von konventioneller auf ökologische Pflege
Ebenfalls sehr erfreulich entwickelte sich der Deckungsgrad der Rasengräser. Die Deckung
der Rasengrasarten Wiesenrispengras und Deutsches Weidelgras nahm durchgehend zu.
Auch hier konnte der Krummnussbaumer B-Platz bereits nach kurzer Zeit sehr von der
Umstellung profitieren.
Mit diesen Ergebnissen kann gezeigt werden, dass durch gezielte Pflegemaßnahmen auf den
Einsatz zum Teil gesundheitsgefährdender, chemisch-synthetischer Pflanzenschutzmittel
verzichtet werden und gleichzeitig das gewünschte Erscheinungsbild rasengrasdominierter
Sportrasenflächen erzielt werden kann.
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ERGEBNISSE DER PRALLPLATTENVERSUCHE:
Foto: Prallplattenversuch
Eine Methode um das Aufnahmevermögen der Rasenfläche von Wasser zu erheben ist eine
Versuchsanordnung, bei der Wasser über eine Kunststoffplatte gegossen wird. Anschließend
wird die Dauer gemessen, die das ausgegossene Wasser benötigt um auf der Rasenfläche
rund um diese Platte gänzlich zu versickern.
Foto: Kirchberg - bereits nach einem Jahr ökologischer Pflege (erstmals seit Jahrzehnten)
auch unmittelbar nach Starkregenereignissen bespielbar
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Platz
Prallplatte [Min. und Sek.]
April 2016 Okt. 2016 Mai 2017 Sept. 2017 April 2018 Sept. 2018
Kirchberg
PP-A: >5'' PP-A: > 5'' PP-A: > 5'' PP-A: 1'' 30sec. PP-A: >5'' PP-A: 1''50 sec.
PP-B: >5'' PP-B:> 5'' PP-B: > 5'' PP-B: >5'' PP-B: >5'' PP-B: 3''10 sec.
PP-C: >5"
PP-C: 4'' 2
sec. PP-C: > 5'' PP-C: >5'' PP-C: >5'' PP-C: 4''
Krummnuß-
baum
Platz A
PP-B: > 5'' PP-B: 48 sec. PP-A: 2'' PP-A: 50 sec. PP-DA: <4'' PP-DA: 1'' 50
sec
PP-C: 1'' 22
sec.
PP-C: 1'' 9
sec. PP-C: 1'' 45 sec. PP-C: 70 sec. PP-CB: 2'' 15sec. PP-CB: 1'' 25
sec.
PP-D: 2'' 10
sec.
PP-D: 1'' 32
sec. PP-D: 1''45 sec. PP-D: 60 sec. PP-CD: 2'' 50sec. PP-CD: 1''
30sec.
Auch die Ergebnisse dieser Erhebung fluktuieren saisonal, wobei auch das
Versickerungsvermögen von der erhöhten mikrobiellen Aktivität während der
Vegetationsperiode profitiert.
Die Prallplattenversuche ergaben besonders in Kirchberg eine eindeutige Verringerung der
Versickerungsdauer, was besonders für diesen Patz einen großen Gewinn darstellt, da die
Bespielbarkeit trotz des herausfordernden Platzaufbaus in Kirchberg deutlich erhöht werden
konnte.
Diese Ergebnisse weisen auf eine, abhängig vom jeweiligen Bodenaufbau, starke Tendenz zur
Erhöhung der Wasseraufnahmefähigkeit der ökologisch gepflegten Rasenflächen. Dieser
Effekt ist besonders in niederschlagsreichen Spielsaisonen, zu der auch die Saison 2016
zählte, von großer Bedeutung. So kann mit Hilfe ökologischer Pflegemaßnahmen auch in die
Gewährleistung der Bespielbarkeit bei extremen Witterungsbedingungen investiert werden.
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ERGEBNISSE DER BODENDICHTEMESSUNG MIT HILFE EINES
PENETROMETERS:
Um die Verdichtung des Bodens zu messen wurde eine Art Erdspieß
mit Druckmessungsanzeige, ein Penetrometer, von oben in den
jeweiligen Rasen gestochen. Nach Erreichen eines bestimmten
Widerstandswertes auf der Druckanzeige wird entlang des Metall-
Spießes die jeweilige Stichtiefe abgelesen.
Platz
Penetrometer [cm]
April 2016 Okt. 2016 Mai 2017 Sept. 2017 April 2018 Sept. 2018
Kirchberg
A) 10 A) 15 A) 9 A) 15 A) 9 A) 15
B) 10 B) 12 B) 8 B) 14 B) 4 B) 32
C) 15 C) 14 C) 6 C) 16 C) 11 C) 12
Krummnußbaum
Platz A
A) 15 A) 14 A) 11 A) 11 A) 11 A) 16
B) 15 B) 16 B) 10 B) 14 B) 5 B) 14
C) 15 C) 17 C) 13 C) 12 C) 6 C) 14
Die Fluktuation der Werte ist bei den Erhebungen mittels Penetrometer saisonal, was sich
auch auf die erhöhte Aktivität der Mikroorganismen während der Vegetationsperiode
zurückführen lässt. Umso höher die Werte sind, umso tiefer liegt der erste
Verdichtungshorizont. Tendentiell verlagert sich dieser, trotz der jährlichen saisonalen
Aufwärtsbewegung über die Wintermonate, in tiefere Lagen.
In Kichberg sieht man über den Beobachtungszeitraum von drei Jahren sehr schön, dass der
Verdichtungshorizont tiefer liegt. Krummnußbaum hat auf dem A-Platz schon vor 2016
teilweise ökologisch gepflegt, weshalb sich diese Werte nicht mehr so auffällig verändert
haben.
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ERGEBNISSE DER BODENPROBENANALYSEN:
Der Boden ist ein überaus komplexer Lebensraum. Humusaufbau ist sogar auf humusfördernd
bewirtschafteten lanwirtschaftlichen Nutzflächen ein jahrzehntelanger Prozeß, auf intensiv
genutzten Sportrasenflächen auf sandigen Untergründen ganz besonders. Hierzu ein Auszug
aus dem Fachbuch “Managing healthy sports fields” von Paul Sachs:
Kapitel „The Soil Ecosystem“, S. 9
„…Auf sandigen Böden – wie sie oft für Sportplätze vorgeschrieben sind – können Pflanzen und mikrobielle
Schleime von Humus die Porengröße zwischen Sandpartikeln reduzieren, die Feuchtigkeitsspeicherkapazität
von Boden erhöhen und das Auswaschen von im Boden enthaltenen Nährstoff-Lösungen reduzieren. Wenn die
Feuchtigkeitsspeicherkapazität erhöht ist besiedeln mehr Pflanzen und Boden-Organismen die Umgebung. Dies
wiederum erzeugt eventuell mehr Humus. Unter idealen Bedingungen kann die Entwicklung von Humus auf
Sand die bevorzugte Art von Boden für Pflanzenentwicklung hervorbringen. Trotzdem werden viele Sportplatz-
Manager und –Bauer sagen, dass die Akkumulation von organischem Material eine der letzten Dinge ist, die ein
Manager erreichen will. Eine weit verbreitete Meinung ist, dass sich organisches Material unkontrolliert zu
monströsen Mengen anwächst die Drainagen verstopft und den Rasen schädigt. In verarmter Umgebung, wo
nur unzersetzte Rückstände akkumulieren wird dies wohl vorkommen, aber in biologisch aktiver Umgebung,
wo Rückstände konstant von Bodenmikroorganismen zersetzt werden, passiert das selten.
Die Bedingungen für den Aufbau von Humus auf sandigem Untergrund sind selten ideal. ….“
Dieser Sachverhalt erklärt auch die Unterschiede bei den Ergebnissen beim Humusgehalt
zwischen den Sportplätzen in Krummnussbaum und Kirchberg. Da der Aufbau in
Krummnussbaum mit einem weitaus höheren Sand-Anteil ausgestattet wurde ist mit einem
weitaus langsameren Anstieg des Humusgehaltes am Krummnußbaumer Sportplatz zu rechnen.
Jährlich wurden an den Versuchsstandorten Bodenproben entnommen und zur Untersuchung
an ein Labor zur Analyse geschickt. Es wurde der Humusgehalt bestimmt um erstens zu hohe
Gehalte an Nährstoffen bei der Dümgung zu vermeiden und zweitens die für die Belebung des
Bodens notwendigen Gaben an Kompostee abschätzen zu können. Neben pH-Wert (CaCl2)
wurde zudem auch der pflanzenverfügbare Gehalt an Phosphaten und Kalium bestimmt, sowie
der Gehalt an Mikronährstoffen.
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Platz
Humusgehalt [%]
Frühjahr 2016 Mai 2017 April 2018
Kirchberg 2,8 3,2-3,6 4
Krummnußbaum
Platz A 2,1 1,7 1,8
Um stichhaltige Aussagen über die Entwicklung von Humusgehalten auf Sportrasenflächen
tätigen zu können ist sicher ein Untersuchungszeitraum von mindestens zehn Jahren nötig.
Der Aufbau des Humusgehaltes in Böden ist eine langfristige Angelegenheit und es wird noch
Jahre dauern bis der Humusanteil stabil auf höhere Werte steigt.
Die erste Untersuchung des Bodens ergab einen geringen Humusgehalt, der im Fall von
Kirchberg deutlich anstieg.
In Krummnussbaum sank der Humusgehalt weiter ab. Dieses Ergebnis bestätigt unsere
Annahme, dass die zusätzliche Belebung des Bodens durch die Kompostgaben und das
Gießen des Komposttees einen erhöhten Abbau an organischer Substanz und damit auch des
Humusgehaltes bewirkte.
Der von der ÖISS angegebene Maximalwert von 3,5% kann in der ökologischen Rasenpflege
sicher überschritten werden, da die Stärkung der Rasengräser auch mit dem Humusgehalt
korreliert. Versuche an der Rutgers University, USA haben gezeigt, dass ein höherer
Humusgehalt die Drainagewirkung der Rasentragschicht nicht negativ beeinflusst.
Befragungen der Spieler ergaben eine sehr positive Reaktion auf den Anstieg des
Humusgehaltes, da dieser von den SpielerInnen dort ganz besonders beim Laufen als
angenehm weich beschrieben wurde.
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ERGEBNISSE DER SPIELERBEFRAGUNGEN:
Im ersten sowie im dritten Jahr nach der Umstellung von konventioneller auf ökologische
Rasenpflege wurden Spieler und Verantwortliche der Sportplätze Kirchberg und
Krumnußbaum zur Bespielbarkeit und Wahrnehmung der jeweiligen Sortplätze befragt.
Die Frage, ob es den Spielern wichtig sei, dass der Sportplatz auf dem Sie Ihr Hobby ausüben,
ökologisch gepflegt wurde mit “ja” beantwortet.
Die Rasenqualität des Platzes während der vergangenen Spielsaison wurde als „sehr gut“
beurteilt, wobei die Entwicklung der Rasenqualität im Vergleich zu früheren Jahren als
“verbessert “ wahrgenommen wurde.
Die Rasenqualität (z.B. Federung) beim Laufen wird als “optimal” bezeichnet, die
Scherfestigkeit des Rasens/Bodens als “gut” befunden.
Der Bewuchs der Rasenoberfläche wird, wie die Feuchtigkeitsverhältnisse als “optimal”
wahrgenommen.
In Summe kann man also mit Fug und Recht von sehr positivem Feedback durch Spieler
und Platzwarte sprechen. Kirchberg und Krummnussbaum bleiben bei der Ökologischen
Sportplatzpflege , sind stolz und sehr zufrieden mit den Ergebnissen und möchten auch
anderen Vereinen den Umstieg aus gesundheitlichen, ökologischen und langfristig auch
finanziellen Gründen ans Herz legen.
Für Fragen zu Erfahrungen in der praktischen Umsetzung stehen die Obmänner bzw.
Platzwarte der Sportplätze Kirchberg und Krummnußbaum, Werner Fischer und Rudi Horn,
sowie das Team der Fa. Gartenleben Interessierten gerne zur Verfügung:
GARTENleben, Elisabeth Koppensteiner
Tel: +43 (0) 650/66 921 21
Web: www.gartenleben.at
Mail: gartentelefon@gartenleben.at
Elisabeth Koppensteiner MSc
3932 Kirchberg am Walde 202
Tel: 0043 650/ 66 921 21
Email: gartentelefon@gartenleben.at
Web: www.gartenleben.at