EngerlingE

Als Engerling werden die Larven der Familie der Blatthornkäfer bezeichnet. Im Gartenbereich treten vor allem folgende Vertreter in Erscheinung: Junikäfer, Gartenlaubkäfer, Maikäfer, Rosenkäfer und Trauerrosenkäfer.

© Gartenleben GmbH
© Gartenleben GmbH

Schadbild:

Engerlinge nagen unter der Erdoberfläche an Pflanzenwurzeln. Welkende Blätter an jungen Obstbäumen und Sträuchern, abgestorbene Bereiche in Rasenflächen und Fehlstellen im Gemüsebeet sind oft Hinweise auf die unterirdischen Verursacher.

 

Lebensweise und Unterscheidung:

Engerling ist nicht gleich Engerling – das Aussehen ist ähnlich- trotzdem unterscheiden sich die einzelnen Arten bezüglich Entwicklungszeit im Boden und bevorzugter Nahrung. Da eine Vielzahl von Arten zur Familie der Blatthornkäfer gehört kann an dieser Stelle im Gartenbereich nur eine grobe Einteilung in „schädliche“ und „nützliche“ Engerlinge gemacht werden.

 

Zu den schädlichen Vertretern gehören die Engerlinge von Mai-, Juni- und Gartenlaubkäfern, denn sie fressen an lebenden Pflanzenwurzeln und verursachen dadurch Schäden.

 

Zu den Nützlingen im Garten zählen die Engerlinge des Gemeinen Rosenkäfers. Dessen Larven sind häufig im Kompost zu finden, wo sie abgestorbenes Material zerkleinern und somit am natürlichen Umsetzungsprozess maßgeblich beteiligt sind. (lebende Pflanzenwurzeln werden nur gefressen wenn die Tiere in abgeschlossenen Gefäßen, wie Töpfen oder Hochbeeten, gefangen sind und irgendwann kein abgestorbenes Material in Form von Kompost oder Holzfasern mehr vorhanden ist.)

 

 Eine Zwischenstellung nehmen die Engerlinge des Trauerrosenkäfers ein denn dessen Engerlinge fressen sowohl abgestorbenes Material als auch an Pflanzenwurzeln.

 

Für die gezielte Bekämpfung ist es notwendig zu wissen mit welchem Engerling man eigentlich es zu tun hat.

 

 Eine grobe Hilfestellung bietet die Bewegung.

 Dazu die Engerlinge auf eine ebene, leicht raue Unterlage (z.B. Holzbrett) im Schatten legen und einige Minuten beobachten:

  •  Maikäfer: Engerlinge bleiben gekrümmt und bewegen sich seitlich weg.
  • Junikäfer: Engerlinge können sich strecken und am Bauch kriechen, fallen jedoch öfters in Seitenlage zurück
  • Gemeiner Rosenkäfer und Trauerrosenkäfer: Engerlinge flüchten am Rücken und strecken ihre kurzen Füßchen in die Luft
  • Gartenlaubkäfer: bleiben gekrümmt in Seitenlage. Versuchen aufzukommen fallen jedoch in Seitenlage zurück

 Die genaue Artunterscheidung müsste unter Vergrößerung (Lupe/Mikroskop) erfolgen. Dazu werden Details des Hinterleibs überprüft.

 

Vorbeugende Maßnahmen:

- Fördern von natürlichen Feinden (Maulwurf, Igel, Spitzmaus, Laufkäferarten, Star, Spatz, Krähe, Hühner, Fledermaus etc.)

-Gemüsebeete während der Flugzeit mit Netzen abdecken (verhindern die Eiablage)

-In Jungobstanlagen das Gras währen der Käferflugzeit höher stehen lassen (dicht bewachsene und vollkommen unbewachsene Stelle werden seltener zur Eiablage genutzt)

-Kleine Obstbäume vorbeugend mit einem Insektenschutznetz überspannen bzw. Käfer früh morgens von den Ästen absammeln

 

 Direkte Maßnahmen:

- häufige Bodenbearbeitung um Engerlinge aufzuspüren oder zu verletzen

- Engerlinge ausgraben (vor allem in begrenzten Bereichen wie Töpfen und Hochbeeten)

-auf Freiflächen Hühner einsetzen um die Engerlinge aus dem Boden zu picken

-Lockfallen zur Flugkontrolle der Käfer und Nematoden zur direkten Bekämpfung der Engerlinge sind nur für Gartenlaubkäfer erhältlich

 

„Pflanzenschutzmittel vorsichtig verwenden. Vor Verwendung stets Etikett und Produktinformationen lesen. Aktuelle Zulassungen beachten“

 

 Über den aktuellen Stand der Zulassung von Pflanzenschutzmitteln informiert das oberösterreichische Gartentelefon +43 (0)732/ 7720 1 7720 , der Handel oder das österreichische Pflanzenschutzmittelregister.

 

 Wir unterstützen Sie bei der ökologischen Bewirtschaftung Ihres Gartens und bieten ausgewählte, im Biolandbau zugelassene, Mittel im BIO-GARTEN-Online Shop an.