Kirschessigfliege (Drosophila suzukii)

Diese kleine Essigfliege befällt gesundes Obst und Beeren noch an der Pflanze. Die Kirschessigfliege stammt ursprünglich aus dem asiatischen Raum und wurde 2011 durch das "Natur im Garten" Telefon erstmals in Österreich und 2012 dann erstmals auch in Niederösterreich nachgewiesen.

 © GARTENleben, P. Kunert
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©GARTENleben, A. Steinert
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Schadbild:

Kleine lochartige Einstiche an verschiedensten Beeren, Wildfrüchten und an dünnhäutigem Obst wie Erdbeeren, Brombeeren, Kirschen, Himbeeren, Pfirsichen, Weintrauben (rote Sorten werden dabei stark bevorzugt), Holunder, Berberitzen, Feigen, Minikiwis, etc. Das Fruchtfleisch ist mit kleinen, weißlichen Maden (oder bräunlichen Puppen) durchsetzt. Befallene Früchte verfallen und faulen rasch im Bereich der Fraßstellen. Eventuelle Sekundärinfektionen durch Pilze oder Bakterien möglich.

 

Lebensweise:

Ursprünglich aus dem Ostasiatischen Raum stammend breitete sich dieser Vertreter aus der Familie der Essig- und Taufliegen auch in vielen europäischen Ländern aus.

 

Weibliche Tiere (2-3 mm lang, gelb-brauner Körper) sind mit einer gezähnten Legevorrichtung  ausgestattet, mit deren Hilfe sie die Haut reifender (gesunder oder auch leicht beschädigter) Früchte durchdringen, um 1-3 Eier, gezielt in die Frucht, abzulegen. Die kurze Zeit darauf schlüpfenden weißlichen Maden  fressen im Fruchtfleisch. Durchschnittlich produziert ein Weibchen, im Laufe ihres Lebens an die400 Eier.  

 

Unter günstigen Bedingungen wird ein vollständiger Entwicklungszyklus, also Ei bis zur ausgewachsene Essigfliege, innerhalb von nur 10 Tagen durchlaufen.

In Österreich ist von 5-7 Generationen pro Jahr auszugehen. Nach der Überwinterung erwachsener Tiere an geschützten Orten sind Kirschessigfliegen  bereits ab 5 -10°C Außentemperatur aktiv.

 

Direkte Maßnahmen:

- Rechtzeitige, regelmäßige und gründliche  Ernte: Entfernung von reifen, überreifen und

   befallenen Früchten.

- Keine Kompostierung befallener Früchte, da die Maden/Puppen sonst überleben könnten

- Anbringung von engmaschigen Netzen (maximale Maschenweite 0,8 x 0,8 mm) um (kleinere) Kulturen.

- Zusätzlich helfen Fallen das Auftreten (falls notwendig Identifikation der Tiere in einem Labor)

  der Kirschessigfliege zu erfassen und auch etwas zu reduzieren:

  Anleitung zum Selbstbau: Ein Kunststoffgefäß (z.B. herkömmliche Trinkflasche) wird im oberen

  Bereich mit vielen kleinen  Öffnungen versehen (Durchmesser der Löcher 2-3mm; keinesfalls

  größer, da sonst andere Insekten mitgefangen werden. Apfelessig (ca. ein Viertel damit

  befüllen) dient als Lockflüssigkeit (Zusätze von Rotwein und Hefe können den Fangerfolg erhöhen).

  Die Fallen sollten schattig und in der Nähe heranreifender Früchte platziert werden.

 

 Als Mittel der letzten Wahl, bzw. in Ausnahmefällen auf nichtblühenden Kulturen, Pflanzenschutzmittel mit dem Wirkstoff Spinosad anwenden.

 

Aufgrund der bienenschädigenden Wirkung sollte das Mittel nur in Ausnahmefällen eingesetzt werden.

 

„Pflanzenschutzmittel vorsichtig verwenden. Vor Verwendung stets Etikett und Produktinformationen lesen. Aktuelle Zulassungen beachten“

 

Über den aktuellen Stand der Zulassung von Pflanzenschutzmitteln informiert das oberösterreichische Gartentelefon +43 (0)732/ 7720 1 7720 , der Handel oder das österreichische Pflanzenschutzmittelregister.

 

© GARTENleben, P. Kunert
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