KohlHernie Plasmodiophora brassicae

Pilzerkrankung, nur an Kohlgewächsen und wilden Kreuzblütler. Wucherungen und Verdickungen am Wurzelhals. Pflanzen wachsen nicht mehr und welken rasch.

© I-PGH/AGES, Wien
© I-PGH/AGES, Wien

Schadbild:

Befallene Pflanzen hören auf zu wachsen und welken rasch. Es bilden sich weniger und kleinere blaugrüne gefärbte Blätter und ältere Blätter vergilben. Wucherungen bzw. starke Verdickungen entstehen an den Haupt- und Seitenwurzeln. Diese haben keine Hohlräume und sind innen weiß, später braun.

 

Wucherungen dieser Art verursachen auch die Larven des Kohlgallenrüßlers.

Wenn beim Aufschneiden der Gallen eine fette Made zu sehen ist, dann ist die Pflanze nicht mit Kohlhernie befallen.

 

Lebensweise:

Die Pilzsporen befinden sich im Boden oder werden mit zugekauften Pflanzen eingeschleppt. Sie dringen durch die Wurzelhaare in den Wurzelhals von Kreuzblütlern ein. In kalkarmen, sauren oder lehmigen Böden, mit Frischmist überdüngten, zu dicht Fruchtfolge der verschiedenen Kreuzblütlerarten und bei anhaltender Nässe treten Infektionen vermehrt auf. Der Pilz überwintert mit Hilfe von sehr widerstandsfähigen Dauerpilzsporen im Boden und kann hier jahrelang erhalten bleiben.

 

Vorbeugende Maßnahmen:

  • Ackerschachtelhalmbrühe auf den Boden und die Jungpflanzen sprühen
  • KOMPOST-Tee dient der Gesunderhaltung und Kräftigung von Pflanzen, regelmäßiges Besprühen und/oder Gießen hilft Pflanzen die gegenüber der Kohlhernie sowie ander Pilzkrankheiten empfindlich sind.

  • Strünke der Kohlgewächse nicht kompostieren.

Vorbeugend den Kohlsetzlingen etwas Algenkalk mit ins Pflanzloch geben.

Keine Kreuzblütler als Gründüngung während der Kultur verwenden.

Kreuzblütler nur alle 3 bis 4 Jahre auf das gleiche Beet pflanzen.

 

Sobald kranke Pflanzen auftreten, den pH-Wert mittels einer Bodenanalyse messen lassen. Bei pH-Werten unter 7, gehört der Boden gekalkt. Ein neutraler oder alkalischer Bereich mindert den Befall.

 

Direkte Maßnahmen:

Durch Kohlhernie befallene Pflanzen können nicht geheilt werden bzw. sind keine Pflanzenschutzmittel dafür zugelassen. Vorbeugen!

 

Befallene Pflanzen sorgfältig ausgraben. Es sollten möglichst wenige Wurzeln im Boden bleiben, weil diese Sporen enthalten. In der Restmülltonne entsorgen!

Auf die befallenen Flächen sollten 7 Jahre keine Kreuzblütler gesetzt werden.

 

Über den aktuellen Stand der Zulassung von Pflanzenschutzmitteln informiert das oberösterreichische Gartentelefon +43 (0)732/ 7720 1 7720 , der Handel oder das österreichische Pflanzenschutzmittelregister.